Zwölf Pfadfinder und ihre
drei Leiter machten sich auf in das Sommerlager nach Kandersteg in der
Schweiz. In Kandersteg befindet sich das einzige dauerhafte und
internationale Pfadfinderlager auf der Welt, genannt KISC (Kandersteg
International Scout Center). Seit über 70 Jahren treffen sich
dort
Pfadfinder aus aller Welt, um gemeinsam ein schönes
Sommerlager zu verleben.
Dieses Jahr hatten wir die Möglichkeit, an einem besonderen
Termin
dort zu sein: Der 1. August ist nicht nur der Schweizer
Nationalfeiertag, sondern auch die Geburtsstunde des ersten
Pfadfinderlagers 1907, das dort gefeiert wird. Bereits am ersten Tag
lernten wir während unseres Zeltaufbaus das wechselhafte
Gebirgswetter kennen, das uns einige Male heimsuchte. Wie
üblich
findet in den ersten Tagen eine Erkundung der näheren Umgebung
statt, bei dem die Sippen also Kleingruppen, alleine unterwegs waren.
In und um Kandersteg führt der vom KISC angebotene Wanderweg,
der
einen ersten Eindruck von der Bergwelt des Berner Oberlandes bietet.
Abends gab es eine große Grillerei, bei der man bereits die
vielen Nationen kennen lernen konnte. Der 1. August begann mit einem
großen gemeinsamen Frühstück mit circa 1600
Pfadfindern
und ging weiter mit einer Stafette mit Spaßstationen wie
Kistenstapeln oder Themen wie Solarkraft. Später konnte man
bei
einem Karneval Spezialitäten aus anderen Ländern
probieren,
zum Beispiel schwedische Salzlakritz, schottisches Haggis oder
norwegischer Käse.
Gegen Abend begann der feierliche Teil, bei dem sich alle 1600
Pfadfinder in ihren Kluften trafen und an das erste Pfadfinderlager,
sowie die Idee von Pfadfindergründer Baden-Powell gedachten.
Schließlich begaben sich alle mit Fackeln in das Dorfzentrum
von
Kandersteg, um das Feuerwerk und die Bergfeuer zu bestaunen. Eine
Besonderheit des Lagers ist, dass jeden Tag Aktionen stattfinden, wie
ein Lagerbauwettbewerb, Sportnachmittage oder eine
Spaßstafette. Der Sportplatz in der Mitte des
Lagers ist
ein Treffpunkt, bei dem sich spontan viele zum Fußball- oder
Volleyball spielen treffen. Auch gibt es immer wieder Besuche oder
Einladungen von anderen Gruppen zum Essen oder Austausch.
In der zweiten Woche begaben wir uns auf Hajk, einer
zweitägigen
Tour durch die Berge. Am 6. August starteten wir bei bindfadenartigen
Regen. Die Strecke begann mit einer Seilbahn auf die Almenalp, wo es
weiterging in das Üschinental. Wir freuten uns schon, dass es
oben
nicht regnete, doch dafür kam Nebel. Oben an der
Üschinenhütte auf 1890 Meter konnten wir uns ausruhen
und
übernachten. Der nächste Morgen begann um 6 Uhr mit
klarem
Himmel und Sonnenschein, so dass wir einen schönen Abstieg
entlang
der Üschineschlucht hatten. Sichtlich geschafft
kamen wir
zur Mittagszeit wieder an.
Am vorletzten Tag gab es eine weitere Herausforderung, nämlich
statt den normalen Weg zum Oeschinensee, die Route entlang der Seilbahn
bei der man auf einer Luftlinie von 1,3 Kilometern cirac 450
Höhenmeter macht. Am Oeschinensee angekommen, sprangen ein
paar in
den Bergsee, der aus Gletscherwasser gespeist wird. Bei
heißen 30
Grad ging es entlang des Kandertales nach Kandersteg zurück,
wo
der Abend mit einer Lagerdisco ausklang.
Am Abbautag schliefen wir zum ersten Mal aus, weil wir erst am
Nachmittag die Zelte abbauen konnte, da die Sonne erst zu diesem
Zeitpunkt in das Tal kam und die Zelte trocknete. Die Heimfahrt begann
sehr früh, und wir kamen fast pünktlich in Rastatt
an, wo
alle Eltern ihre Kinder in Empfang nahmen. Nachdem das Material ankam,
schlossen wir das Sommerlager 2012 mit dem Lied „Nehmt
Abschied
Brüder“. Damit ging ein ereignisreiches Lager zu
Ende, von
dem noch viel erzählt werden wird.
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