![]() |
|
|
Eine Jubiläumsfeier voller schöner Jugend-Erinnerungen und
einer Überraschung sollte es werden, als man sich am Freitagabend
im Sepp-Klumpp-Haus am Waldrand von Freiolsheim traf. 50 Jahre alt ist das
Pfadfinderhaus des Jugendwerks St. Georg in diesem Jahr. Freiolsheimer und
Georgs-Pfadfinder aus dem Bezirk Karlsruhe/Murgtal, sowie Gründerväter
der ersten Stunde feierten gemeinsam das Jubiläum.
„Kommt Freunde, lasst uns eine Hütte bauen“, damit hat alles
angefangen, als der Pfadfinder Sepp Klumpp im Jahr 1954 den Grundstein
für das Haus legte. Der Kuppenheimer Ehrenstammesvorstand Paul Frosch,
einer der drei Vorstände des Jugendwerkes warf einen Blick zurück,
als man mit dem Fahrrad in den Ferien und an Wochenende von Karlsruhe oder
Kuppenheim auf die Baustelle gefahren sei. Heitere Episoden gab Frosch
zum Besten, denn was heute ein modernes Selbstversorgerhaus für Jugendgruppen
ist, hat damals ganz bescheiden begonnen. Nach und nach wurde der Standard
der einfachen Hütte verbessert, erst kam der Strom, dann ein Waschhaus
und als die Hütte so gar nicht mehr den Ansprüchen entsprach, ent-schied
man sich für einen Komplett-Umbau. Wieder waren das Engagement der
Pfadfinder und ihr Organisationstalent gefragt. Und wieder kam man Wochenende
für Wochenende zur Baustelle, um möglichst viel in Eigenarbeit
leisten zu können. Im April 1991 konnte das neue Sepp-Klumpp-Haus durch
Bischof Paul Wehrle eingeweiht werden. Seither ist das Haus von Jugendgruppen,
Familienfeiern, Schulungen oder Vereinsgruppierungen so gut angenommen,
dass es ständig ausgebucht ist, so Frosch über eine 50-jährige
Erfolgsgeschichte. 3500 Übernachtungen im Jahr zählt das Haus,
welches auch in den letzten Jahren immer wieder neue Verbesserungen erfahren
hat. So hat man beispielsweise erst kürzlich eine Spielwiese dazugepachtet.
Froschs Dank galt all den Ehrenamtlichen, die sich im Laufe der Jahre um den
Bau und die Unterhaltung des Pfadfinderheimes gekümmert haben. Auch der
Freiolsheimer Bevölkerung dankte Frosch für ihre Gastfreundschaft.
Ortsvorsteher Wilhelm Abendschön gratulierte zum Jubiläum: „Sie
können stolz auf Ihr Haus sein“. Es sei ein sehr gut geführtes
Haus, das auch gerne von Freiolsheimer zu Familienfesten genutzt werde. Berührungsängste
gegenüber den Gruppen, die Woche für Woche das Haus und damit
auch die Gemeinde Freiolsheim bevölkern, gehörten der Vergangenheit
an.
Zur Überraschung des Ortsvorstehers wollten die Pfadfinder es
dann nicht bei einem bloßen Dank belassen. Antonia Thomann, Vorsitzende
des Jugendwerkes überreichte zusammen mit ihren Vorstandskollegen
Albrecht Hertweck und Paul Frosch einen Scheck über 1000 Euro für
die Jugendarbeit in Freiolsheim. Allen Pfadfindern aus dem Bezirk
Karlsruhe/Murgtal sei der Name Freiolsheim ein Begriff. Sie hätten
hier schöne Stunden verbracht, Kinder und Jugendliche kämen
begeistert nach Freiolsheim – für diese heimatliche Atmosphäre,
die mit Freiolsheim seit 50 Jahren verbunden ist, wolle man jetzt etwas
zurückgeben. Weil sich die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg auch
als Erziehungsverband für junge Menschen verstehe, engagiere man sich
besonders für deren Belange. Der Jugendarbeit in Freiolsheim soll deswegen
die Spende der Pfadfinder zu Gute kommen, so Thomann gegenüber Ortsvorsteher
Abendschön.
Die vier Männer der ersten Stunde Hubert Rauscher, Ulrich Klein
und Klaus-Peter Oesterle, sowie der Freiolsheimer Förderer Wilhelm
Essig bekamen für ihr Engagement für das Haus ebenfalls ein Geschenk
von Paul Frosch. Und schließlich warf auch Rauscher einen heiteren
Blick zurück auf das Abenteuer des Hausbaus und auf den Namensgeber
Sepp Klumpp. Der bescheidene Pfadfinder war ein großer Optimist und
für alle anderen Pfadfinder ein echtes Vorbild, so Rauscher. Ihm sei
es zu verdanken, dass das Haus im 99. Jahr des Bestehens der Welt-Pfadfinderbewegung
eine zentrale Funktion für die Jugendarbeit zwischen Karlsruhe und dem
Murgtal habe.
Bernhard Westermann untermalte die Veranstaltung schließlich
mit seinen Trompetenklängen. Am Samstag stand das Haus der interessierten
Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür zur Verfügung.