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Sommerlager 2008 |
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Wild West in
Harmering bei Passau - Das Sommerlager der Jungpfadfinder
Am Samstag, 26. Juli trafen sich 18 Jungpfadfinder und vier
Leiter am Bahnhof Baden-Baden. Die Zugreise brachte uns in das 450 Kilometer
entfernte Harmering, wo wir 15 Tage Lagerluft schnuppern durften. Als wir
innerhalb der ersten drei Tage unsere Zelte, Sippentische mit Kochstelle, die
Dusche, den Donnerbalken und unsere Jurte errichtet hatten, konnte das Programm
beginnen.
Der Naturbadesee in Eging garantierte an heißen Tagen viel
Spass und Vergnügen. Der traditionelle
Hajk(Zweitageswanderung) wurde als kräftezehrender aber auch abenteuerlicher
Höhepunkt von allen gemeistert. In den Sippen (eine Gruppe mit sechs Kindern)
wurden Wegkreuze, Dörfer und Berggipfel bewandert. Auch eine
Übernachtungsstätte musste von uns Kindern gesucht werden. Sippe Tiger
übernachtete in der Garage einer Metzgerei, Sippe Phönix durfte in einer
Scheune neben Kälbern im Stroh schlafen, während die Sippe Delphin Unterschlupf
bei einem Bauern fand.
Beim Kochwettbewerb ging es nicht nur um die Kochkunst der
einzelnen Sippen sondern auch um den Service und die Kreativität jedes
einzelnen, auf die speziellen Wünsche der Jury (die Leiter) zu reagieren.
Das Volksfest in Eging, die Streife und das Stadtspiel in
Passau waren für uns weitere Möglichkeiten, Land und Leute näher
kennenzulernen. Der Sonntags-Gottesdienst in Eging, die Lagerolympiade und das
Geländespiel waren weitere Programmpunkte.
Das Versprechen legten Johannes Hornung, Stefan Wüst und
Johanna Schmidt ab. Um dieses Ritual gebührend zu feiern gingen wir in der
Abenddämmerung zu einem alten stillgelegten Steinbruch im Wald. Leichter Regen
machte den Gang über die von Moos bewachsenen Felsen gefährlich. Die Anspannung
der Versprechenskandidaten lies nach und wendete sich zu ausgelassener Freude,
als sie in dieser Nacht der Gruppe ihre Versprechen vorgetragen hatten.
Alltäglich waren wir in der Sippe gefordert Zelte und Tische
zu säubern, auf unseren „Raketenkochern“ zu kochen und den Abwasch zu
erledigen. Der Teamgeist wuchs von Tag zu Tag, sodass die Essenszubereitung
immer weniger Zeit benötigte.
Ein Saloonabend mit Poker, Black Jack, der Cocktailbar und
Showeinlagen brachte uns Cowboys & Indianern einen Vorgeschmack auf das was
noch kommen mochte. Die lebende Westernstadt „Pullman City“ war eine Zeitreise
zurück in den Wilden Westen. So gingen wir ganz in Western-Manier als Sheriff
und Häuptling verkleidet durch das Stadttor in diese großartige fremde Welt.
Echte Indianer führten mit Tomahawk und Speer eine atemberaubende Stuntshow
auf. Bullriding, Bogenschießen und die ganz normale Unterhaltung mit den
Bewohnern dieser Stadt, weckten in uns große Begeisterung. Auch die Aufführung
der Geschichte vom Wilden Westen auf der „Main Street“ machte uns deutlich,
dass diese Zeit nicht ganz einfach war.
Nach zwei Wochen durften wir, in Baden-Baden angekommen,
unsere Eltern wieder in die Arme schließen. Nun können wir erschöpft aber
glücklich auf ein gelungenes Sommerlager zurückblicken, auf dem wir alle, viele
neue Erfahrung gemacht haben.
Bis ich meiner Familie und meinen Freunden alle Geschichten
erzählt habe wird wohl noch etwas Zeit vergehen müssen. Aber ich bin mir jetzt
schon sicher: „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!“
Michael Amend